ROHLOFF: Informationspolitik zur Anbindung der Straßenbahn an die HD-Landstr. vollkommen intransparent und unzureichend
Nun soll es offensichtlich ganz schnell gehen - der Magistrat hat in seiner letzten Sitzung die umstrittene Anbindung der Straßenbahn vom Ludwigshöhviertel an die Heidelberger Landstraße beschlossen. Die zusätzlichen Vorgaben aus dem Regierungspräsidium seien berücksichtigt, der notwendige Holzeinschlag verringert, der Nutzen-Kosten-Faktor sei mit 1,62 mehr als gut.
Dennoch: Wir kritisieren vor allem die vollkommen unzureichende und intransparente Kommunikation der Stadtregierung zu diesem Vorhaben. Es liegt bis heute kein gesamthaftes Linienkonzept für Darmstadt vor, aus dem hervorginge, welchen Mobilitätsbeitrag die geplante Anbindung tatsächlich leisten würde. Die Daten, die der Berechnung des Nutzen-Kosten-Faktors zugrunde liegen, sind bislang nicht zugänglich. Auch Zahlen zum erwarteten Fahrgastaufkommen zwischen Eberstadt, dem Ludwigshöhviertel und Bessungen sind der Öffentlichkeit nicht bekannt, wenn sie denn erhoben wurden. Als reine Ausweichstrecke bei eventuellen Störungen der Linie 6/7/8 wäre es eine teure Behelfslösung. Und als Bahn zur Schule, die zweimal am Tag genutzt würde, ebenfalls. A propos teuer: Auch die Kosten der geplanten Maßnahme sind bislang nicht bekannt.
Wir fordern die Stadtregierung daher auf, endlich offen, umfassend und im Detail zu kommunizieren, warum diese Anbindung notwendig und alternativlos ist. Wir fordern zudem, zuerst ein durchdachtes und gesamthaftes Linienkonzept vorzulegen, bevor über Einzelmaßnahmen entschieden wird. “Mit der bisherigen Informationspolitik wird sich der sogenannte Mobilitätsfrieden jedenfalls nicht herstellen lassen”, so der FDP-Kreisvorsitzende Christoph Rohloff.